NIedersachsen-Störche                                                                

SCHREITVÖGEL IM LANDKREIS NORTHEIM


Zuviel Störche gefährden Bodenbrüter


Man hat Meister Adebar schon einiges nachgesagt, aber jetzt soll er auch noch am Rückgang der Bodenbrüter Schuld haben.

Schuld am Rückgang der Bodenbrüter sind tatsächlich aber Fuchs, Marder, Iltis,  Dachs, Uhu, Steinkautz u. sonst. Eulenarten, Bussarde , Rabenvögel, Graureiher, Möwenarten, Wild- u. Hauskatze, freilaufende Hunde sowie landwirtschaftliche Maschinen.


Der Storch kann nichts dafür!!!


In den Amtsvennwiesen bei Gronau verfütterte ein Steinkauz Kiebitzküken an seine flüggen Jungen. Er wurde sogar beim Erbeuten eines Uferschnepfenkükens beobachtet. Steinkäuze fressen überwiegend Mäuse, Regenwürmer und Insekten, gelegentlich erbeuten sie aber auch gefährdete Vogelarten.

Der Uhu ist inzwischen weit verbreitet und kommt gut in unserer Kulturlandschaft zurecht. Sein Einfluss auf seltene, nur noch in kleinen Beständen vorkommende Vogelarten kann groß sein.

Im NSG Versunken Bokelt in Rhede zog ein Fuchs mehrere Welpen groß. Der Bruterfolg der Kiebitze und Flussregenpfeifer blieb in dem Jahr komplett aus.

In verschiedenen Forschungsprojekten wurde mit Wärmesensoren nachgewiesen, dass die meisten Gelege von Bodenbrütern nachts verschwinden. Bussarde und Rabenvögel haben dann ein Alibi – sie schlafen zu dieser Zeit. Für die meisten Gelegeverluste bei Bodenbrütern sind also sicher Fuchs, Marder, Iltis etc. verantwortlich. Sobald aber die Küken der Nestflüchter geschlüpft sind, entziehen sie sich der Nachforschung weitgehend. 

Wie hoch die Kükenverluste durch Säugetiere im Verhältnis zu denen durch Vögel sind, ist daher nicht hinreichend bekannt. Als Prädatoren (Beutegreifer, natürliche Feinde) der Küken von Bodenbrütern kommen neben Bussarden und Rabenvögeln beispielsweise auch Graureiher, Weißstörche, alle Möwenarten, Waldohr- und Schleiereulen infrage. Wer im NABU fordert deswegen eine Bestandsreduktion dieser Vogelarten?

Zudem werden die Böden durch die zunehmende Trockenheit gerade zur Zeit der Jungenaufzucht hart, undurchdringlich für die Schnäbel der Wiesenbrüter. Sie können die Oberfläche nicht mehr knacken, unter die sich die Nahrungstiere für sie und ihren Nachwuchs verkrochen haben. Kein Wunder also, dass diese Vogelarten abnehmen, einmal abgesehen von all den anderen Schwierigkeiten, denen sie auf ihren Wanderzügen und in den Winterquartieren ausgesetzt sind. 

Mittlerweile gibt es schöne Erfolge im heimischen Artenschutz. Höchst gefährdete oder sogar örtlich ausgestorbene Arten wie Feldhamster, Würfelnatter und Maifisch wurden erfolgreich wieder angesiedelt, der Bartgeier fliegt wieder frei in den Alpen. Andere Wildtiere wie Wolf und Bär kehren von selbst zurück, lösen allerdings heftige Diskussionen um ihre Aufenthaltserlaubnis aus.

Und immer öfter nisten auch wieder Störche dort, wo sie früher noch viel zahlreicher gebrütet haben. Man sieht sie sogar in kleinen Trupps hinter den pflügenden oder mähenden Traktoren auf dem Feld herlaufen, oder, weniger malerisch, auf einer Müllkippe herumstochern.

Das macht sie sofort verdächtig. Zumindest für Menschen, denen solche Ansammlungen nicht geheuer sind. So viele Störche, und gleichzeitig stellen ornithologisch beobachtende Menschen fest, dass die Brutvögel zurückgehen, die ihre Nester am Boden bauen. Die Vögel also des Grünlandes, deren rapide abnehmende Bestände ernsthafte Sorge bereiten.

Immer mehr Störche, immer weniger Bodenbrüter. Und zack, da ist er, der Zusammenhang. Es gibt zu viele Störche ..!!!.

Die fressen uns die Kiebitze weg, und Eier und Jungvögel vieler anderer Arten, derer sie am Boden habhaft werden, diese langbeinigen opportunistischen Allesfresser im schwarz-weißen Federkleid. Und wenn beziehungsweise da es immer weniger Frösche und Unken gibt, schnappen sie sich eben Vertreter ihrer eigenen gefiederten Klasse.

Was für ein hanebüchener Unsinn, der uns da aufgetischt werden soll.  Prädatoren wie Uhu, Habicht oder Fuchs können durchaus der letzte Sargnagel für Restvorkommen hochgradig bedrohter Vogelarten in den allerletzten verbleibenden Lebensraumresten sein.

Große offene Flächen wurden und werden genutzt für den Anbau von Erdbeeren, Spargel und ähnlichen leckeren Produkten, Entwässerung erschloss Feuchtgebiete, die vorher den Amphibien, Sumpfpflanzen, Störchen und, ja, wiesenbrütenden Vögeln gehörten. Und nun wird es eng für alle. Ihre Lebensräume sind ausgeräumt, trockengelegt.


Der Storch kann nichts dafür!!!